Revierbeschreibung

Der Goldkanal ist ein durch Sand- und Kiesabbau entstandener Baggersee am mittleren Oberrhein, der im nördlichen Teil über den durch den Goldkanal verlaufenden Riedkanal mit dem Rhein verbunden ist. Damit verfügt der Goldkanal über einen direkten Anschluss an das deutsche Binnenwasserstraßennetz. Er liegt im Landkreis Rastatt nördlich der Mündung des Schwarzwaldflusses Murg in den Rhein umgeben von den Gemeinden Elchenheim-Illingen und Steinmauern sowie -jenseints des Rheins – den elsässischen Dörfern Mothern und Münchhausen. Seine Entstehung geht zurück auf das Projekt “Rheingold”, das im Jahr 1936 von der seinerzeit nationalsozialistischen Reichsregierung initiiert wurde. Damals versuchte man mit Hilfe eines monströsen Schwimmbaggers Rheingold aus den geförderten Sand- und Kiesmengen zu gewinnen. Jedoch erwies sich dieses Vorhaben als wenig ergiebig und so konzentrierte man sich ab 1943 auf den Abbau von Sand und Kies, der am Oberrhein reichlich vorhanden war. Heute wird der Kiesabbau am Goldkanal von der Firma Valet + Ott betrieben. Aufgrund der für Frachtschiffe offenen Anbindung an den Rhein bieten sich optimale logistische Rahmenbedingungen für den Abtransport der Fördermengen.

Die Wasserfläche hat sich in den letzten Jahrzehnten durch den Kiesabbau permanent vergrößert und erstreckt sich inzwischen auf ca. 140 Hektar. Somit gehört der Goldkanal zu den größten Baggerseen in Baden-Württemberg und ist ein attraktives Revier für den Kanu-, Ruder- und Segelsport. Die bis an das Ufer heranreichenden Auenwälder mit Pappeln und Silberweiden sowie die vorhandenen Inseln machen den besonderen Reiz dieses Segelrevieres aus. Von Seiten der öffentlichen Verwaltung ist man seit Jahren bemüht, einen vernünftigen Ausgleich zwischen den Belangen von Rohstoffgewinnung, Freizeitnutzung und Naturschutz zu finden. Grundsätzlich gilt für den gesamten Goldkanal ein Befahrungsverbot mit motorbetriebenen Wassersportfahrzeugen. Im südlichen Teil grenzt der Baggersee an das Naturschutzgebiet Silberweidenwald Steinmauern, zu dem auch eine von allen Wassersportlern zu beachtende Sperrzone gehört (Kennzeichnung durch rot-weiße Bojen). Lediglich von Kanuten darf dieser Bereich auf dem ausgewiesenen Kanuwanderweg befahren werden (siehe Karte 6 und Karte 7 zu den Schutzgebieten sowie die Publikation „Wassersport in Baden-Württemberg“)
Nördlich des Goldkanals liegen die Naturschutzgebiete “Auer Köpfle – Illinger Altrhein – Mothener Wörth”. Darüber hinaus sind am West- wie auch am Ostufer weitere Flächen nach dem Natura 2000-Abkommen als FFH-Gebiet ausgewiesen. -> Karte des Goldkanals auf OpenSeaMap

Eine Reihe unterschiedlicher Wassersport- und Freizeitvereine sind an den Ufern des Sees beheimatet, deren Mitglieder in der warmen Jahreszeit den Goldkanal bevölkern. Insbesondere für den Segelsport hat sich der Goldkanal aufgrund seiner Größe zu einem überregional bekannten Hotspot entwickelt. Die topographischen Lage im klimatisch geschützten Rheintal zwischen Schwarzwald und Vogesen beschert den Seglern im Sommer eher schwache bis moderate Windverhältnisse bei vorherrschenden Strömungslagen aus Südwest. Mitunter sorgen aber auch böige Winde aus Nordost für besondere Herausforderungen an Steuerleute und Vorschoter.

-> Link zur Revierbescheibung auf der Webseite des Segelverbandes Baden-Württemberg